Sauna
Supervision ist ein wenig wie in die Sauna zu gehen!
Zumindest lassen sich ein paar Ähnlichkeiten ausmachen, die ich im Folgenden veranschaulichen möchte, um so vielleicht eine neue Perspektive auf berufliche Reflexionsprozesse in Teams einzuführen.
Regelmäßiges Saunieren stärkt das Immunsystem und schützt so vor gesundheitlichen Krisen oder hilft zumindest, diese abzumildern. Zudem ist der Besuch einer Sauna auch ein normalisierender Realitätscheck mit Blick darauf, wie Körper eigentlich aussehen - insbesondere im Gegensatz zu medial vermittelten Idealen.
Voraussetzung ist allerdings, dass man sich wohl fühlen kann mit Nacktheit, sowohl mit der eigenen als auch mit der von anderen Menschen. Zusammen einen Aufguss zu erleben schafft zudem ein Gefühl von Gemeinschaft. Dabei sind die Saunagänge durchaus anstrengend und auch eine Belastung für das System.
Effektive Supervision hat entsprechende Eigenschaften. Fangen wir mit den Voraussetzungen an. Sich zu exponieren, sich einzubringen - sich im übertragenen Sinn nackt zu machen - sind wichtige Grundlagen für Supervision. Fehlt diese Bereitschaft, gilt es zunächst, die Grundlagen für Vertrauen und Demut zu entwickeln.
Denn die Realität ist, dass Fehler passieren und niemand perfekt ist. Unterschiede können bereichernd sein, wenn man es zulässt. Das kann zu einer neuen Gelassenheit und Offenheit führen.
Ist diese nötige Offenheit einmal da, stärkt Supervision das Immunsystem des Teams, die Professionalität. Die optimalerweise durch Supervision angeregten Prozesse des gemeinsamen und individuellen Wachstums können sehr anstrengend sein, müssen es vielleicht auch sein, um einen wirksamen Unterschied zu machen, der einen Unterschied macht. Nicht zuletzt schweißt die gemeinsame Anstrengung zusammen und gibt das Gefühl, wirklich ein Team zu sein.
In diesem Sinne ist Supervision wie Sauna: fordernd, befreiend und stärkend zugleich.
Letzte Änderung vor 4 Tage, 7 Stunden
Foto von Clay Banks auf Unsplash